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"Was kann aus Nazaret Gutes kommen",
so sagte man vor achtzehnhundert Jahren, als Jesus in seinem
dreissigsten Lebensjahre an die Oeffentlichkeit trat und sich
der Menschheit als der verheissene Messias offenbarte. Ebenso
hiess es im Jahre 1853 von einem im suedlichen Russland gelegenen
Doerflein, namens Neu-Kronsweide, Chortitzer Wolost, Gouvernement
Jekatherinoslav, das tief im Grunde einer steilen Talschlucht
liegt, welche nach vielen Windungen in den nahen Dnjeprfluss
muendet, wo dieser mit grossem Getoese ueber die im Flusse
zerstreuten Felsmassen, so genannte Poroggen, dahinrauscht.
Hier nun, in diesem Dorfe, wo Tanz und Spiel an der Tagesordnung
war, wo tiefe geistliche Finsternis herrschte, begann ploetzlich
das helle Licht des Evangeliums hervor zu leuchten. Was ist
denn das? So etwas ist ja noch nicht vorgekommen. Die Leute
kommen zusammen, singen und beten, gehen in Felder und Waelder
und sprechen ueber das Wort Gottes, was doch es nur in die
Kirche gehoert. So hiess es in aller Mund.
Und wo kam solches her? Dem grossen Gott fehlt´s an
Mitteln und Wegen nicht, so auch hier. Ein junger Mann mit
Namen Johann Loewen aus Chortitza, aber wohnhaft in Neu-Kronsweide,
wurde durch Gottes Wort und L. Hofacker´s Predigten
erweckt und kam durch das Licht des Evangeliums den 2. Februar
im Jahre 1853 zum seligmachenden Glauben an Jesum Christum,
der Welt Heiland.
Jesus sagt in der Bergpredigt Matth. 5, 14-15 und 16: "Ihr
seid das Licht der Welt, es mag die Stadt, die auf einem Berge
liegt, nicht verborgen sein. Man zuendet auch nicht ein Licht
an, und setzt es unter einen Scheffel; sondern auf einen Leuchter,
so leuchtet es allen denen, die
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